Musiktherapie für Komapatienten

Als Koma wird ein Zustand von Bewusstlosigkeit bezeichnet, aus dem der Patient auch durch stärkste Reize nicht zu erwecken ist. Ursache ist zumeist eine schwere Hirnschädigung, die sehr unterschiedlich lokalisiert und ausgeprägt sein kann und deren Prognose auch sehr unterschiedlich ist.
Und so gibt es bei vielen dieser Menschen noch Reaktionen auf bestimmte basale Umweltreize, zu denen insbesondere die Stimme nahe stehender Menschen, sowie Töne und Klänge gehören können. Auf Musik reagieren sogar Langzeit-Koma- patienten mit Veränderungen der Atem- und Herzfrequenz, mit Greifbewegungen oder (beim sog. Wachkoma) mit längeren Phasen des Augenöffnens.
Der Musiktherapeut greift bei seinem Vorgehen beispielsweise den Atemrhythmus oder den Puls des Patienten auf, um eine Einstimmung zu erzielen. Summen und die Entwicklung von Klängen erfolgen sehr einfühlsam. So kann es langsam zu einer konsistenten Kontaktaufnahme kommen. Mit den Mitteln der Musiktherapie ist es so möglich, diesen Menschen ein Gefühl von Beziehung, Zugehörigkeit und Kontakt zur Welt zu vermitteln. Bekannt sind Schilderungen Betroffener, die lange Zeit im Koma lagen, und die diesen Zustand als sehr verstörend und überflutet beschrieben. Einfache, individuell abgestimmte akustische Reize halfen bei der Orientierung und Reorganisation der Hirnfunktion.